STADT GEHRDEN
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Die Burgbergstadt
INFORMATIVES
Gehrden – Die Geschichte
Gehrden liegt unmittelbar am Osthang
des Gehrdener Berges. Dieser Hang war
schon in der Spätantike besiedelt, wie
Funde aus römischer Zeit belegen.
Archäologische Funde der vergangenen
Jahre belegen, dass die heutige Stadt
Gehrden im ersten nachchristlichen Jahrtausend
keine „normale“ frühgeschichtliche
Siedlung war, sondern Sitz der germanischen
Oberschicht.
Man profitierte von der Nähe zu einem
überregional wichtigen Verkehrsweg, der
nördlich von Gehrden verlief und Jahrhunderte
später als Hellweg Bekanntheit
erlangen sollte.
Der Burgberg ist die höchste Erhebung
des Gehrdener Berges. Auf der Spitze
des Hügels steht der rund 20 Meter hohe
Burgbergturm. Das mehr als 100 Jahre
alte Gebäude befindet sich inmitten einer
Wallanlage, deren Wälle noch gut zu erkennen
sind. Wer die Erbauer waren und
welchem Zweck sie gedient haben, ist
nicht eindeutig geklärt.
1154 In einer Urkunde Herzog Heinrichs
des Löwen erscheint unter den Zeugen
der adlige Ministeriale (Dienstmann) Gerhard
von Gehrden. Damit wird Gehrden
erstmalig erwähnt. Als Sitz der Herren von
Gehrden ist ein Anwesen anzunehmen,
das sich im Bereich zwischen Hornstraße
und Neue Straße befunden hat.
1225 In einem Güterregister des in Reden
ansässigen Ritters Heinrich Hisse
taucht der Name Gehrden auf.
Vor 1250 Erbauung der Margarethenkirche.
1298 Graf Adolph VI. von Schaumburg
verleiht Gehrden mit einem Freiheitsbrief
die Privilegien eines Fleckens.
1467 Ein Feuer zerstört das Dach des
Turms und das Kirchenschiff der Margarethenkirche.
Beim Wiederaufbau wird der
Turm um den Treppengiebel erhöht.
um 1500 Die „kleine Burg“, das Castrum
an der Schaumburger Straße, wird erwähnt.
An sie erinnert noch heute der Name der
Grundschule und der Kindertagesstätte.
1646 Am Kirchhof zwischen dem Pfarrhaus
und dem Organistenhaus wird die
erste Schule gebaut.
1729 Die Windmühle auf dem Gehrdener
Berg wird errichtet.
1878 Justus Wilhelm Lyra, Komponist
des Liedes „Der Mai ist gekommen“, wird
Pastor in Gehrden. 1882 stirbt Lyra an
den Folgen einer Gürtelrose. Er ist auf
dem Gehrdener Friedhof neben der alten
Kapelle begraben.
1857 Gründung der Rübenzuckerfabrik
Neuwerk – als erste im Königreich Hannover.
1930 wird sie stillgelegt.
1898 Gehrden hat der Straßenbahnlinie
10 viel zu verdanken. Auf der Strecke
Barsinghausen – Gehrdener Berg – Hannover
wurde Anfang des 20. Jahrhunderts
nicht nur Kohle transportiert. Viele Ausflügler
kamen mit der „Elektrischen“ aus
der großen Landeshauptstadt in das kleine
Gehrden.
Die Margarethenkirche
Julius Trip, der erste Gartendirektor
Hannovers, eröffnete die 14 Hektar große
Parkanlage am Berggasthaus Niedersachsen.
1911 Bau der katholischen St. Bonifatius
Kirche im neubarocken Stil. Erste und bis
etwa 1950 einzige katholische Kirche
nach der Reformation zwischen Hannover
Linden und Hameln.
1929 Gehrden erhält die Stadtrechte.
1941 Die Stadtverwaltung schafft eine
Sirene an, die bei Fliegeralarm ausgelöst
wird.
1946 Die private Oberschule für Jungen
und Mädchen, die „Stadtrandschule“,
wird gegründet. Als Unterrichtsräume
dienen der Saal des Ratskellers, der Gemeindesaal
und das Clubzimmer der
Gaststätte „7 Trappen“.
1949 Auf dem Gelände des jetzigen
Matthias-Claudius-Gymnasiums wird das
erste Schulgebäude, ein Fertighaus, gebaut.